Samstag, 12. Februar 2011

Demo gegen Kinderschänder

Ich war heute um 14.00 Uhr in Krefeld am HBF, wo eine Demo gegen Mirco´s Kinderschänder statt fand. Enttäuschend fand ich, wie wenig Menschen sich angesprochen fühlten an dieser Demo teilzunehmen. Das Polizeiaufgebot hingegen empfand ich als etwas überdimensional.

Man konnte Shirt´s mit Aufschriften sehen, wie "Stoppt Tierversuche, nehmt Kinderschänder", "Quält die, die Kinder quälen". Erstaunlich wie wenig vorbereitet die Demoteilnehmer auf die Demo tatsächlich waren, so sah man kaum beschriftete Schilder oder ähnliches.

Die Demo wurde dann am Von-der-Leyen-Platz aufgelöst weil es einige recht Radikale Stimmen gegeben hatte, die lauthals die "Todesstrafe für Kinderschänder" forderten. Man konnte um sich rum hören, wie einige Leute ihre Meinung austauschten. Die einen, die dem absolut zustimmten, mich inclusive, und die anderen, die dies für vollkommen überzogen hielten und längere Haftstrafen und Sicherungsverwahrung forderten.

Ich gebe hierzu zu bedenken, dass die Täter oftmals mit Strafen unter 5 Jahren aus der Haft entlassen werden. Bei "guter Führung" noch früher. Ihre Opfer hingegen sind entweder tot (wie im Fall Mirco) und die Familien der Opfer haben ihr Leben lang schwer mit dieser Tat zu kämpfen, beanspruchen über Jahre hinweg Psychologische Hilfe, werden krank, leiden unter Schlafstörungen, Beziehungen zerbrechen unter der Last, und sie sind bei jeder ähnlichen Meldung in den Medien gleich wieder mitten drin in ihrer eigenen Geschichte. Sofern die Opfer noch leben, leben auch sie ein Leben lang mit ihren unerwünschten Erinnerungen. Eine Ähnlichkeit eines Mitmenschen mit dem Täter, ein Geruch, eine einfache Handbewegung, ein Wort, selbst eine Haut - oder Haarfarbe kann ein Opfer PER SOFORT in die traumatische Erinnerung zurückführen. Selbst nach jahrelanger psychologische Betreuung kann dies nicht "abgestellt" werden.

Und da klingt es noch immer überzogen, nach der Todesstrafe zu schreien?
Soll so ein Triebtäter lieber auf STAATSKOSTEN im Knast sitzen, später in Sicherheitsverwahrung, was wieder unnötig Geld kostet?

Ich finde, solche Triebtäter könnten ihrer Umwelt noch nützen. Sei es, dass sie ihr Dasein im Gefängnis selbst finanzieren durch Arbeiten die sie kostenlos zum Wohle der Gemeinschaft verrichten. Arbeiten wie das Reinigen benutzter Windeln von Menschen aus Altenheimen, Test von Medikamenten vor der Freigabe etc. Arbeiten, die niemand gerne machen möchte. Nachdem sie der Gemeinschaft ihre Schuldigkeit geleistet haben dürfen sie dann gerne die erlösende Spritze bekommen, die sie aus dem Leben reißt, wie sie auch ihre Opfer aus dem Leben rissen. Mal sehen, wie sie mit dieser "Erwartung" umgehen können, daran zerbrechen?
Mitleid mit solchen Tätern? Sorry, aber die haben ihr Recht auf Menschlichkeit in jenem Moment verloren, als der Übergriff aufs Kind begann...

MEINE Meinung!